Das Islandpferd
Pony - ein Unwort für Islandpferdereiter
Diese Pferde sind ganz groß und erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Lediglich ihr geringes Stockmaß von etwa 1,30m - 1,50m definiert sie in die Ponyliga.
Charakter, Mut, Kraft und Ausdauer
Dabei ist das Islandpferd für Erwachsene und Kinder gleichermaßen geeignet. In Island wird diese Rasse seit 1000 Jahren rein gezüchtet und für lange Strecken als Reit- und Packpferd für Erwachsene genutzt. Eine Besiedelung Islands wäre ohne das Islandpferd nicht denkbar gewesen. Die harte Natur dieser Insel und die Auslese dieser zähen Pferde streng nach Charakter, Mut, Kraft und Ausdauer schufen ein unvergleichliches Pferd. Ein weiterer Vorteil dieser Rasse ist die Gelassenheit und der Mut der Pferde. Ihr Fluchtinstinkt ist stark vermindert, die Neugier dafür umso größer. Dort, wo ihre Großpferdeverwandten längst zum Schrecken ihrer Reiter Fersengeld geben, wird Fremdes allenfalls genau beäugt.
5 Gangarten
Das Islandpferd beherrscht zudem noch alle 5 (!) ursprünglichen Gangarten der Wildpferde. So läuft das es nicht nur im Schritt – Trab – Galopp, sondern auch noch im Tölt und im Rennpass (Flying Pass). Erwachsene und Kinder gleichermaßen wissen diese enorme Bequemlichkeit zu schätzen, denn gerade der Tölt erlaubt es auch ungeübten Reitern lange Strecken von bis zu 50 km problemlos zu bewältigen. Der mittelalterliche Name „Zelter“ (ein bequemes Reisepferd vorwiegend für Damen) kommt von dem Begriff „Tölter“
Nahezu 100 Farbschläge
Viele andere Pferderassen wurden in erster Linie nach Farbe gezüchtet (Militär, Kutsche) und so blieben die eigentlich wichtigen Reiteigenschaften oft auf der Strecke. Beim Islandpferd kennt man nahezu 100 Farbschläge mit eigenen Namen (isabell, erdfarben, windfarben…) und das allein lässt schon auf ein einzigartiges Pferd schließen.
Geländegängigkeit
Unvergleichlich ist auch ihre Geländegängigkeit. Islandpferde mussten schon immer auch auf schlechtesten Untergrund (Lavageröllfelder) mit unverminderter Geschwindigkeit zurechtkommen und so erreicht diese Rasse fast die Trittsicherheit einer Bergziege.
Ein Islandpferd soll lachen wenn man es reitet
Trotz all dieser Vorteile muss auch das Islandpferd gymnastiziert werden. Die klassische Dressur ist auch hier Grundlage des Reitens. Der Tölt (ein absolut regelmäßiger 4-Takt – wirkt leicht wie ein Tanz) wird nur durch viel Übung wirklich gut und eine starke Rückenmuskulatur ist unumgänglich für lange Ritte. Bei all der Ausbildung sollte aber der Geländespaß nicht vergessen werden, denn „ein Islandpferd soll lachen wenn man es reitet“. (Isländisches Sprichwort)
Spätentwickler mit langer Lebenserwartung
Angeritten werden Islandpferde erst mit 4 – 5 Jahren – es ist ein Spätentwickler im Vergleich zu seinen großen Verwandten, die schon mit 3 Jahren oder früher Reiter tragen. Dafür wird ein Islandpferd aber auch wesentlich älter. 25 oder sogar 35 Jahre sind absolut keine Seltenheit. Dabei sind sie oft auch noch mit Kindern unterwegs.
Ganzjährige Offenstallhaltung
Optimal ist eine ganzjährige Offenstallhaltung in größeren gemischten Gruppen. Islandpferde sind sehr sozial verträglich wenn die Rangordnung geklärt ist. Bei dieser Haltungsform werden die robusten Tiere nur selten krank, der Tierarzt kommt meist nur zum Impfen, und spätestens hier rechtfertigt sich ihr relativ hoher Anschaffungspreis.
Wenn Sie also jetzt im Gelände auf ein oder mehrere größere Ponys treffen, können sie getrost davon ausgehen:
Es sind Islandpferde – und sie lachen!